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Category: Fortschritt

“Neu”fund, Teil II

“Neu”fund, Teil II

Gustav Haenel machte bereits in seiner Edition der Lex Romana Visigothorum auf die fragmentarische Überlieferung eines Karoli caput in Paris, lat. 4419 aufmerksam. Haenel beschrieb die Handschrift auf einer Reise im Jahr 1823 und druckte die Beschreibung 1849 im Rahmen seiner Edition ab, ohne das Kapitular zu identifizieren. Es handelt sich um c. 10 der Capitula legibus addenda von 818/819. In Mordeks Bibliotheca ist die Handschrift nicht verzeichnet.

Prolog der Lex Baiuvariorum

Prolog der Lex Baiuvariorum

In der Handschrift Paris, lat. 4416 ist der Epitome Aegidii nicht ein Exzerpt aus Isidors Etymologiae vorangestellt, wie bislang bei Haenel und Liebs zu lesen ist. Vielmehr wurde dem römischen Recht der Prolog zur Lex Baiuvariorum vorangestellt. Haenel wurde durch die Tatsache in die Irre geführt, dass der Prolog sich zu Beginn aus Isidors Text bedient und erst dann die fränkische Gesetzgebungsgeschichte nacherzählt. Die Editionen der Lex Baiuvariorum haben diese Überlieferung nicht berücksichtigt.

“Neu”funde

“Neu”funde

Die Bibliotheca legum hat “Zuwachs” bekommen:

Im Zuge unserer Recherchen konnte zum einen ein Fragment der Lex Salica wiederentdeckt werden, welches sich in der Bamberger Staatsbibliothek befindet. Zum anderen wurde in der Handschrift Berlin, Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz, Savigny 1 ein Kapitular gefunden, das bei Mordek (1995) nicht behandelt wird. Beides ist in der Forschung bisher kaum bzw. gar nicht wahrgenommen worden. Nähere Informationen hierzu sollen bald folgen.

Bibliotheca legum goes twitter…

Bibliotheca legum goes twitter…

Die “Bibliotheca legum” ist nun auch bei Twitter zu finden.  Wir möchten diesen Kanal erstmals nutzen, um “live” von dem heute und morgen in Köln stattfindenden Workshop

FÄLSCHUNG ALS MITTEL DER POLITIK?
PSEUDOISIDOR IM LICHT DER NEUEN FORSCHUNG

zu berichten.

Weitere Informationen zum Programm finden sich hier.

Auswertung User Test

Auswertung User Test

Der User Test ist nun etwas über einen Monat gelaufen. Wir danken allen Teilnehmerinnen & Teilnehmern für die größtenteils positiven Rückmeldungen und die konstruktive Kritik. Wir werden versuchen, möglichst viele der Anregungen umzusetzen. In Teilen ist dies auch bereits geschehen.

Die Ergebnisse des Tests wollen wir der Öffentlichkeit natürlich nicht vorenthalten und auch die Gelegenheit nutzen, auf einige Anmerkungen zu reagieren.

A. Technische Daten

1. Bitte machen Sie Angaben zu der von Ihnen verwendeten Hardware.

Diese Frage wurde von insgesamt 17 TeilnehmerINNEn beantwortet. Die meisten verwendeten Laptop (8 = 47%) oder Desktop-PC (6 = 35%). Niemand verwendete ein Netbook oder ein Smartphone.

Verwendete Hardware

2. Welches Betriebssystem verwenden Sie?

Diese Frage wurde von insgesamt 18 TeilnehmerINNEn beantwortet. Die meisten verwendeten Windows (14 = 77%). Niemand verwendete Linux.

Verwendetes Betriebssystem

3. Welchen Browser verwenden Sie?

Diese Frage wurde von insgesamt 17 TeilnehmerINNEn beantwortet. Die meisten verwendeten Firefox (10 = 58%). Jeweils 3 TeilnehmerINNEN (17%) verwendeten IE und Chrome.

Verwendeter Browser


B. Angaben zur Person

4. Bitte schätzen Sie sich selbst hinsichtlich ihrer technischen Fähigkeiten ein. (Erfahrungen mit Computer, Internet etc.)

Diese Frage wurde von insgesamt 18 TeilnehmerINNEn beantwortet. 6 TeilnehmerINNEN (33%) bezeichneten sich als technisch sehr versiert, 8 (44%) gaben an, im Allgemeinen keine Probleme im Umgang mit Technologien zu haben.

Selbsteinschätzung der technischen Expertise

5. Bitte bewerten Sie ihren Erfahrungsstand hinsichtlich digitaler Editionen, bzw. Ressourcen/Projekten aus dem Bereich der digitalen Geisteswissenschaften.

Diese Frage wurde von insgesamt 18 TeilnehmerINNEn beantwortet. 77% nutzen häufig (5 = 27%) bis gelegentlich (9 = 50%) digitale Ressourcen.

Nutzung digitaler Ressourcen

6. Bitte bewerten Sie ihren Kenntnisstand hinsichtlich mittelalterlicher Geschichte allgemein.

Diese Frage wurde von insgesamt 18 TeilnehmerINNEn beantwortet. 8 (44%) gaben an, ihr Kenntnisstand sei weniger gut, 7 (38%) ihr Kenntnisstand sei gut.

Selbsteinschätzung Kenntnisstand MA Geschichte


C. Bewertung der Bl-Webseite

7. Bitte sehen Sie sich die Startseite an. Wie ist Ihr erster Eindruck? (Mehrfachnennungen möglich)

Zu dieser Frage gab es 69 Antworten. Die meisten empfinden die Seite als übersichtlich (15 = 21%), ansprechend (10 = 14%) und verständlich aufgebaut (14 = 20%).

Erster Eindruck zur Startseite

Bei den Fragen 8 – 11 ging es darum, bestimmte Informationen zu finden, um nachzuprüfen, ob und auf welchen Wegen diese aufgefunden werden.
Allgemein lässt sich sagen, dass von den meisten TeilnehmerINNEn die Hauptnavigation erfolgreich zum Finden der betreffenden Seiten (Handschriften bestimmter Epochen, Informationen zu einem “lex”, eine Handschrift nach Signatur) genutzt wurde, weniger zur Auswahl die Filteroptionen auf der Startseite und nur eine Person hat die Volltextsuche eingesetzt, um die gesuchte Handschrift zu finden.
Allgemein war die Suche meist innerhalb weniger Klicks (2-3) erfolgreich. Der Downloadbereich auf der Seite der Handschriftenbeschreibung selbst wurde immer gefunden, der in der Footernavigation nur selten genutzt.

12. Bitte bewerten Sie die Menüführung. (Mehrfachnennungen möglich)

Zu diesem Punkt gab es 20 Antworten. Die meisten (11 = 55%) gaben an, sich auf der Seite gut zurechtzufinden.

Bewertung der Menüführung

Die abschließenden Fragen ließen Raum für weitere Anmerkungen, Lob und Kritik. Diese werden hier in Auszügen präsentiert.

13. Was hat Ihnen an der Seite gut gefallen?

  • „Der xml-Download“
  • „Vorhandene Digitalisate“ (mehr wären wünschenswert)
  • „Übersichtlichkeit“, „Übersichtlicher Aufbau“
  • „Vielzahl an Materialien, insbesondere auch die Transkriptionen“, „Umfang“
  • „Generell die Nutzung der rechten Marginalspalte, mit der sich strukturierendes, zusätzliches oder anderweitig hilfreiches Material gut finden lässt und sich sinnvollerweise vom eigentlichen Inhalt gut abhebt.“
  • „Man erkennt auf den ersten Blick, was die Seite will.“
  • „Die Landkarte bei “nach Herkunft” ist sehr gelungen, es wäre noch besser, wenn man dort hineinklicken könnte, statt auf der Seite das Land auszuwählen.“
  • „Dass man eine Vielzahl von Zugangs- und Informationsmöglichkeiten hat und dennoch sofort klar kommt – selbst wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt!“
  • „die Klarheit, intuitve Verständlichkeit, gute Aufbereitung“

14. Was hat Ihnen an der Seite nicht gefallen? Sind Probleme aufgetreten? Wenn ja, welche?

  • „Wenn schon eine Hs. digitalisiert wurde, wäre es schön, wenn auch noch Links zu anderen (externen) Digitalisaten eingepflegt werden könnten.“ – (geplant und teilweise auch schon umgesetzt; die systematische Recherche vorhandener Digitalisate steht allerdings noch aus)
  • „Umbrüche in der Transkription“ – (grundsätzlich behoben; wir arbeiten allerdings gerade noch an einer “schönen” Ausgabe)
  • „keine, außer der vielen toten Links“
  • „stilistische Uneinheitlichkeit in vielen Details, v.a. das Nebeneinander von verschiedenen Plugins und ihren unterschiedlichen Defaults-Styles“
  • „England-Fahne“ – (zwischenzeitlich behoben)
  • „Fehlen rechtlicher Klarstellungen“ – (diese gibt es im Bezug auf die Handschriftenbeschreibungen – Creative Commons – rechtliche Situation im Hinblick auf Digitalisate ist momentan nicht wirklich geklärt)
  • Ich finde den Headerbereich (inkl. des roten Rahmens darüber) etwas groß, weil ich wenig vom Hauptteil sehe – aber das liegt natürlich an meinem Bildschirm.
  • Die hss-Beschreibungen finde ich grundsätzlich gut bei den Inhalten kommen noch tiefere Vernetzungen? – Sprung auf Seiten der Faksimiles – Sprung zu Sammelseiten zu einzelnen angesprochenen Inhalten? (Beispiel: “Kapitulariensammlung des Ansegis” oder “decretio Childeberts II.”) – da könnte man sich als eine Leistung des Projekts eine Systematisierung und damit bessere Erklärung dieser Beschreibungsteile vorstellen“  – (weitere Vernetzungen zu internen und externen Ressourcen sind geplant; auch die inhaltliche Aufarbeitung der Thematik)
  • Die Diashow ist eher nervig als hilfreich und nicht übertrieben geschmackvoll gestaltet. Ich habe den ersten, fettgedruckten Absatz zunächst als Bildunterschrift aufgefasst und deshalb nicht gelesen, musste dann aber feststellen, dass sich der Text darunter direkt darauf bezieht, was mich irritiert hat.

15. Platz für weitere Bemerkungen/Probleme/Feedback/Lob etc.:

  • Diese Homepage gefällt mir ausgesprochen gut und ich möchte den Projektbeteiligten für diese nützliche Ressource herzlich danken.
  • Weiter so!
  • Sehr gelungen! 🙂
  • Finde ich super!

Die Auswertung im PDF-Format gibt es hier.

Rein oder raus?

Rein oder raus?

Die gute Nachricht: alle Handschriftenbeschreibungen sind nun über die Filterfunktion auffindbar.

Die “gute & schlechte” Nachricht: die mit der Implementation einhergehende Auseinandersetzung mit den Taxonomien hat einige Fragen aufgeworfen und uns gezwungen, erneut darüber zu reflektieren, welche Rechtstexte wir wirklich als “leges” begreifen. Im Zusammenhang damit steht auch die Entscheidung, welche Handschriften integriert werden, und was Außen vor gelassen wird. Diese Entscheidungen sind oftmals rein pragmatischer Natur.

Generell gilt, dass wir “noch vorhandenes” Rechtswissen zugänglich machen möchten, also Handschriften aufnehmen, die auch heute noch in Bibliotheken auffindbar sind. Somit haben wir uns z.B. dazu entschlossen, eine Leges-Handschrift Eberhard von Friauls, über die auch nur sehr wenig bekannt ist, wieder aus unserem Korpus herauszunehmen. Ein anderer Fall ist die Handschrift Turin, Biblioteca Nazionale Universitaria, A. II. 2. Zwar ist diese 1904 verbrannt, doch war sie zu diesem Zeitpunkt bereits gut erschlossen und wird vielfach zitiert, so dass ein Auslassen in Forschungskreisen wohl eher Verwirrung stiften würde.

Viele Handschriften sind heute verloren oder zerstört und wir haben nur noch indirekte Kenntnis von ihnen, z.B. über alte Bibliothekskataloge. Die Aufarbeitung dieses “verlorenen Wissens” muss langfristig natürlich ein Ziel der Forschung sein, ist im Rahmen der Bibliotheca legum aber kaum zu realisieren.

Handschriften über Filter erreichbar

Handschriften über Filter erreichbar

Auch im neuen Jahr sind wir fleißig:

ca. die Hälfte aller Handschriften sind nun in die Filtersuche integriert. Auf der Startseite können verschiedene Kriterien kombiniert werden, die dann die relevanten Handschriften auswählen.