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Vortrag zur “Bibliotheca legum” im Rahmen der 41. Kölner Mediaevistentagung

Vortrag zur “Bibliotheca legum” im Rahmen der 41. Kölner Mediaevistentagung

Dominik Trump, M.A. und Prof. Dr. Karl Ubl sind am kommenden Mittwoch (12. September 2018, ab ca. 9.45 Uhr, Tagungsraum des Neuen Seminargebäudes, Universität zu Köln) mit einem Vortrag zu “Bibliotheca legum: Das Wissen über weltliches Recht im Frankenreich des 9. Jahrhunderts” an der 41. Kölner Mediaevistentagung beteiligt. Die internationale Tagung, die alle zwei Jahre stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto “Die Bibliothek – Denkräume und Wissensordnungen”.


Abstract:

Dominik Trump – Karl Ubl, Bibliotheca legum: Das Wissen über weltliches Recht im Frankenreich des 9. Jahrhunderts

Die „Bibliotheca legum – Eine Handschriftendatenbank zum weltlichen Recht im Frankenreich“[1] wurde Anfang 2012 mit dem Ziel initiiert, eine umfassende Sammlung aller Handschriften mit weltlichen Rechtstexten, die im Frankenreich des 9. Jahrhunderts abgeschrieben und rezipiert wurden, anzulegen. Gedacht war sie zuerst als Ergänzung zu Hubert Mordeks „Bibliotheca capitularium“[2], einer Sammlung aller Handschriften, die die Erlasse der fränkischen Herrscher tradieren. Aus dieser anfänglichen Idee ist im Laufe der Zeit eine Datenbank geworden, die sich mittlerweile als Arbeitsinstrument in der mediävistischen Forschung etabliert hat.

Ziel des Vortrags ist es, die Grundideen der Bibliotheca legum zu skizzieren und sie mit anderen Projekten zu vergleichen, um den eigenen Charakter des Projektes herauszustellen. Eng damit verbunden ist die Auseinandersetzung mit der Bibliotheca Mordeks, die als Vorbild für die Bibliotheca legum diente und quasi den Grundbestand für den Aufbau der neuen Bibliothek der Rechtshandschriften lieferte. In der Verzahnung beider Bibliothecae liegt zudem ein großes Potenzial, das durch das Akademieprojekt „Edition der fränkischen Herrschererlasse“[3], das Mordeks Bibliotheca als Grundlage für die Handschriftenbeschreibungen nimmt, vergrößert wird. Die Verknüpfung von nunmehr zwei Datenbanken lässt einen erweiterten Blick auf die Bedeutung weltlicher Rechtstexte im frühen Mittelalter zu.

Bildet die Bibliotheca legum den heute noch erhaltenen Bestand weltlicher Rechtstexte ab, so ist es durch die Sichtung und Auswertung von mittelalterlichen Bibliothekskatalogen möglich, nicht nur heute noch fassbare Handschriften in diesen wiederzufinden, sondern auch nicht mehr erhaltenen Codices nachzuspüren. Bibliothekskataloge sind somit fruchtbare Zeugnisse für das konkret an einem Ort fassbare Rechtswissen eines bestimmten Zeitraums, das Auskunft über die Rezeption und Bedeutung bestimmter Rechtstexte gibt. Der Zugang zu weltlichen Rechtstexten durch den Bestand einer Bibliothek lässt zudem Rückschlüsse darauf zu, welche Möglichkeiten und Grenzen die Zeitgenossen bei rechtlichen Auseinandersetzungen hatten.

[1] Bibliotheca legum regni Francorum manuscripta, Karl Ubl (Hrsg.) unter der Mitarbeit von Dominik Trump und Daniela Schulz, Köln 2012ff. URL: http://www.leges.uni-koeln.de

[2] Hubert Mordek, Bibliotheca capitularium regum Francorum manuscripta. Überlieferung und Traditionszusammenhang der fränkischen Herrschererlasse (MGH Hilfsmittel 15), München 1995.

[3] Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse, bearb. von Karl Ubl und Mitarb., Köln 2014ff. URL: http://capitularia.uni-koeln.de/


Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der Tagungswebseite.

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