Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. Lat. 1564
Aufbewahrungsort:
Vatikan (Vatikanstaat)Biblioteca Apostolica Vaticana
Pal. Lat. 1564
Digitalisat verfügbar bei UB Heidelberg BAV
Anmerkung(en):
Der Anfang der Vatikaner Handschrift ist heute verloren.
Da allerdings die Handschriften Wolfenbüttel, Herzog August
Bibliothek, Cod. Guelf. 105 Gud. Lat. und Brüssel,
Bibliothèque Royale Albert 1er, 10615-729 auf sie
zurückgehen, kann der Anfang rekonstruiert werden. Zum Brüsseler Codex,
der im 12.
Jh. in Trier oder der Gegend von Lüttich entstanden ist, vgl.
Kaiser 2013 p. 282 und 285 und
die vollständige Beschreibung in der mittellateinischen Dissertation von
Annastina Kaffarnik (Hrsg.), Querela magistri Treverensis.
Neuedition, Übersetzung und Kommentar. Mit einer Beschreibung der
Handschrift Bruxelles, BR 10615-729 (Lateinische Sprache und
Literatur des Mittelalters 46), Bern / Berlin / Brüssel u.a. 2011,
p. 315-353. Die agrimensorischen Inhalte befinden sich auf
den foll. 36ra-55va. In den Codices mixti, die auf die Vatikaner
Handschrift und den ersten Teil von Wolfenbüttel, Herzog August
Bibliothek, Cod. Guelf. 36.23 Aug. 2° (Codex
Arcerianus A) zurückgehen, finden sich ebenfalls CTh 2,26 und
PS 5,22,2. Es sind dies die Codices Florenz, Biblioteca Medicea
Laurenziana, 29.32 und Erfurt, Wissenschaftliche
Allgemeinbibliothek, Ampl. 4° 326. Die Florentiner
Handschrift stammt aus dem 1. Drittel des 9.
Jahrhunderts und ist in Westdeutschland entstanden. Die
Erfurter Handschrift gehört dem 11. bis 12. Jahrhundert an und ist
ebenfalls in Deutschland entstanden. Vgl. zu den Codices mixti Kaiser 2013 p. 279-287, 292, 299-301, 304,
307, 311, 314 (n. 251) und Bischoff 1998 p. 259 (zu Florenz). Der Codex Arcerianus A
wird bei Otto von Heinemann, Die Augusteischen Handschriften. 5. Cod.Guelf.
34.1 Aug. 4º bis 117 Aug. 4º. Nachdr. der Ausg. 1903 (Kataloge der
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Neue Reihe, Bd. 8), Frankfurt am
Main 1966 beschrieben und die bietet ein Digitalisat.
Vgl. hierzu noch Kaiser 2013 p. 275 (n. 3),
276-279, 281-284, 286 (n. 86), 287, 289, 293-294, 296, 298 (n. 161),
310-314, 315 (n. 252), 316-317, 334 und CLA IX Nr. 1374b. Die ebenfalls zu den Codices mixti
zählende Handschrift London, British Library, Add. 47679
enthält keine spätantiken Rechtstexte. Vgl. Kaiser 2013 p. 280-281, 307, 310-313.
Entstehung und Überlieferung:
Entstehung:
10. Jh. (Meyer); 2.-3. Drittel 9. Jh., Umkreis Aachener Hof
(Kaiser); 2.
Viertel 9. Jh., Niederrhein (Lotharingien?)
(Bischoff)
Provenienz:
Fulda (Meyer)
Inhalte:
-
9r - 149v
Agrimensores
-
9r
Codex Theodosianus (Fragment von CTh 2,26,5)
-
9r
Exzerpt aus den Pauli sententiae (5,22,2)
-
10r - 11r
Leges novellae (Nov. Theod. 24, 4, 20; Sylloge primaria; zwei davon wurden stark bearbeitet)
-
11r, 124r - 126v
Titel "Finium regundorum" der Digesten (10,1)
-
147v - 149r
Isidor, Etymologiae (Buch XV)