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Besançon, Bibliothèque Municipale, 1348

Besançon, Bibliothèque Municipale, 1348

Weltliches Recht im Frankenreich

Aufbewahrungsort:

Besançon (Frankreich)
Bibliothèque Municipale
1348

Sigle bei Eckhardt 1962: K 48

Digitalisat verfügbar bei Bibliothèque municipale


Entstehung und Überlieferung:

Entstehung:
9. Jh. (Eckhardt 1962, Bischoff HA)

Provenienz:
früher Claude Chifflet (1541-1580). Im 18. Jahrhundert katalogisiert unter den Handschriften von Fr. X. Chifflet, erster Präsident des Parlaments von Metz.


Äußere Beschreibung:

Material: Pergament
Lagen: II4 + 2.IV20 + (IV-1)27. Kustoden: fol. 4v (XXXVI), fol. 12v (XXXVII), fol. 20v (XXXVIII)
Anzahl: 27 foll.
Größe: 385 x 315 mm
Schriftraum: 274 x 195 mm
Zeilen: 32

Spalten: 2 Spalten

Schrift: Mehrere Schreiber einer unruhigen Minuskel mit Doppelformen (a, n) und Ligaturen (nt, ct, st, et). Mit roter Tinte verzierte Rubriken in Capitalis rustica.
Einband: heller Ledereinband

Glossen:


Inhalte:

  • 1r - 19r
    Lex Burgundionum (MGH LL nat. Germ. 2/1, nicht benutzt)
  • 19r - 27v
    Lex Salica Karolina, Titelverzeichnis und Text, tit. 1-48, Explicit: Si quis lege saliga vivit servum aut ancillam cavallum vel bovem seu iumentum seu quamlibet rem suam sub alterius potestate agnoverit mittat eam in terciam man//.
Bischoff datierte die Handschrift zunächst ins 9. Jahrhundert, änderte aber dann seine Meinung für den Katalog der festländischen Handschriften, wo der Codex nicht aufgenommen ist. Es ist anzunehmen, dass Bischoff die Schrift eher in das frühe 10. Jahrhundert datierte. Der überlieferte Bestand ist das Fragment einer umfassenden Rechtssammlung. Nach den Kustoden zu schließen umfasste der Kodex zumindest 29 Lagen à 8 Blatt, d.h. insgesamt über 230 Blätter. Vermutlich stand das römische Recht am Anfang und wurde durch verschiedene Volksrechte ergänzt. Der fragmentarische Zustand bestand schon, als man die Handschrift Ende des Mittelalters erstmals mit einem Einband versah. Fol. 27v weist Rückstände eines Abdrucks von einem Fragment auf, das auf der Innenseite des Buchdeckels eingeklebt war. Erst im 18. Jahrhundert wurde der karolingische Bestand mit thematisch ganz verschiedenen Dokumenten neu zusammengebunden. Es handelt sich zum einen um eine Kopie der Privilegien der Stadt Gray (dépt. Haut-Saône) aus dem 16. Jh. (fol. 28-33), zum anderen um Ordonnanzen bezüglich der Grande Saunerie von Salins (dépt. Jura) aus dem 17. Jh. (fol. 34-72). [Karl Ubl]

Literatur:

  • Eckhardt 1962 p. XXII
  • McKitterick 1989 p. 52
  • Bischoff HA Fiche 42, 1 (p. 67)
  • Kaiser 2002 p. 234 (n. 121), 240
  • Hartmann 2008 p. 95 (n. 181)
  • Faulkner 2016 p. 256
  • Ubl 2017 p. 45, 237, 251
  • Coumert 2023 p. 15
  • Pierre Petot, Un nouveau manuscrit de la loi Gombette, in: Nouvelle Revue historique de droit français et étranger 37 (1913), p. 337-375.
  • Catalogue général des manuscrits des Bibliothèques Publiques de France, Départements 45: Paris, Arsenal, Mazarine, Sainte-Geneviève, Besançon, Aix-en-Provence, Paris 1915, p. 139-140.
  • Bruno Krusch, Nachricht zu Pierre Petot, Un nouveau manuscrit de la loi Gombette, in: Neues Archiv 43 (1922), p. 442-443.
  • Wilfried Hartmann, Brauchen wir neue Editionen der Leges?, in: Rudolf Schieffer (Hrsg.), Mittelalterliche Texte. Überlieferung - Befunde - Deutungen. Kolloquium der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica am 28./29. Juni 1996 (MGH Schriften 42), Hannover 1996, p. 233-245, hier p. 237 n. 21.
  • Patrick Wormald, The Making of English Law. King Alfred to the Twelfth Century, Oxford / Malden 1999, p. 64 n. 173.

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